FVS zahlt künftig direkt an Motorradfahrer:innen aus

IG Motorrad - FVS zahlt künftig direkt an Motorradfahrer:innen aus
Der Fonds für Verkehrssicherheit (FVS) fördert seit vielen Jahren Fahrsicherheitstrainings für Motorradfahrende. Neu werden Kursveranstaltende für die Entwicklung und Anpassung ihrer Kurse subventioniert. Das sorgt für Verunsicherung in der Töff-Community. Die IG Motorrad Schweiz hat bei Patrizia Koller, Projektleiterin Freiwillige Weiterbildung beim FVS, nachgefragt, was sich genau ändert – und was bleibt.

Bisher erhalten Motorradfahrer:innen, die an Fahrsicherheitstrainings teilnehmen, eine Vergütung vom FVS. Gibt es künftig nichts mehr?

Doch, Rückerstattungsleistungen wird es weiterhin geben – einfach in angepasster Form. Bis Ende 2026 werden die bisherigen Vergütungen noch wie gewohnt ausbezahlt. Danach werden Rückerstattungsleistungen direkt vom FVS an die Teilnehmenden überwiesen, statt über die Kursveranstaltenden.

Ändert sich etwas an der Höhe der Rückerstattungsleistungen?

Grundsätzlich bleibt die Gesamtsumme der Rückerstattungsleistungen unverändert. Künftig kann es jedoch sein, dass die Höhe der Beiträge für einzelne Kurse etwas dynamischer ausgestaltet wird. Damit möchten wir die Möglichkeit schaffen, auf Entwicklungen und Bedürfnisse im Bereich der freiwilligen Weiterbildung flexibel zu reagieren.

Können Sie gewährleisten, dass die Rückerstattungen zügig ausbezahlt werden?

Ja, das ist uns sehr wichtig. Der FVS arbeitet derzeit an einer digitalen Lösung, mit der Rückerstattungen direkt und unkompliziert verarbeitet werden können. Dadurch sollen Auszahlungen schnell erfolgen können. Wir legen grossen Wert darauf, dass die administrativen Abläufe für die Teilnehmenden so einfach und effizient wie möglich gestaltet sind.

Was wird der FVS mit dem zukünftigen System ändern?

Der FVS führt ein neues Finanzierungssystem ein, das auf Gesuchen basiert. Kursveranstaltende können künftig Gelder für die Entwicklung, Weiterentwicklung, Durchführung und Anpassung ihrer Kurse beantragen. Gleichzeitig übernimmt der FVS die direkte Auszahlung von Rückerstattungsleistungen an die Teilnehmenden, wodurch der administrative Aufwand der Veranstaltenden entfällt. Zusätzlich wird der FVS eine nationale Kampagne zur Förderung der freiwilligen Weiterbildung lancieren und ein Partnerschaftsprogramm mit Incentives für Kursteilnehmende aufbauen.

Was erhofft sich der FVS von den geplanten Änderungen?

Der FVS möchte mit dem neuen System die Qualität und Weiterentwicklung der Fahrkurse fördern. Darüber hinaus ist es uns wichtig, schwer erreichbare Zielgruppen besser anzusprechen und die freiwillige Weiterbildung schweizweit insgesamt bekannter zu machen. Über Partnerschaften möchten wir zusätzliche Anreize für Teilnehmende schaffen.

Mit wem möchte der FVS zusammenarbeiten, um die geplanten Ziele zu erreichen?

In erster Linie mit Kursveranstaltenden. Aber auch mit weiteren Gesuchsstellenden von Interessensverbänden, aus der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Uns ist es ein Anliegen ein attraktives Netzwerk aufzubauen.

Was, wenn sie feststellen, dass die neue Strategie nicht funktioniert?

Wir versuchen dem so gut wie möglich vorzubeugen, indem wir die Umsetzung der Strategie eng mit den Zielgruppen wie Kursveranstaltende, Teilnehmenden sowie dem Netzwerk ausarbeiten. So kann bereits während der Entwicklungsphase, falls nötig, nachjustiert werden.

Gemeinsam bewegen wir mehr – werde Teil der IG Motorrad Schweiz.

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